Wandern im Winter: So bereiten Sie sich vor
Tipps für Ausrüstung, Kleidung, Tourenplanung und Co.
Sie möchten auch im Winter nicht auf Wanderausflüge verzichten? Mit der richtigen Ausrüstung und Vorbereitung sind Kälte und Schnee kein Hindernis mehr. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie das Wandern im Winter zu einem sicheren und unvergesslichen Erlebnis machen.
Inhalt:
Wandern im Winter und bei Schnee – Geht das?
Schneebedeckte Landschaften, zugefrorene Seen und weiß glitzernde Bäume – der Winter kann eine traumhafte Kulisse für Wanderungen bieten. Doch ganz so einfach ist es nicht! Dem gegenüber stehen kalte Temperaturen, rutschige Böden und kurze Tage. Sie möchten in der kalten Jahreszeit nicht auf die Aktivität an der frischen Luft verzichten und beim Wandern die Vorzüge des Winters genießen? Das ist möglich – vorausgesetzt, die Vorbereitung und Planung stimmen.
Ob mit oder ohne Schnee, wenn Sie im Winter wandern, tun Sie nicht nur Ihrer Seele, sondern auch Ihrem Immunsystem etwas Gutes. Sie bewegen sich an der frischen Luft und tanken Vitamin D vom Tageslicht. Gerade bei kalten Temperaturen, wenn wir viel Zeit im Warmen verbringen, kommt das oft zu kurz. Außerdem trocknen die Schleimhäute von der Heizungsluft in Innenräumen schnell aus – das Winterwandern kann hier Abhilfe schaffen.
Natürlich gibt es auch Risiken, die Ihnen beim Wandern im Schnee und bei Kälte bewusst sein sollten. Angefangen bei glatten Böden über eine erschwerte Orientierung bis hin zur Lawinengefahr (vor allem in bergigem Gelände). Dazu kommt, dass das Risiko einer Unterkühlung besteht und Sie bei kalten Temperaturen weniger leistungsfähig sind als im Sommer. All diese Aspekte sollten Sie nicht unterschätzen und sich entsprechend gewissenhaft darauf vorbereiten.
Mit diesen 7 Tipps wandern Sie sicher durch den Winter
Kalte Temperaturen sind für Sie kein Hindernis? Damit das Wandern im Winter für Sie zu einem sicheren und angenehmen Erlebnis wird, geben wir Ihnen im Folgenden sieben Tipps rund um Ausrüstung, Kleidung, Streckenplanung und Co.
Die richtige Kleidung hält Sie warm
Die richtige Kleidung ist das A und O beim Wandern im Winter, um sich für die Gegebenheiten zu wappnen. Ideal ist das Zwiebelprinzip, denn es beugt sowohl Schwitzen als auch Frieren vor. Je nachdem, ob Sie einen anstrengenden Anstieg bewältigen oder eine Pause einlegen – mit dem „Zwiebellook“ können Sie Ihre Kleidung so anpassen, wie es gerade nötig ist.
Das Prinzip dahinter: Sie tragen viele dünnere Kleidungsstücke übereinander, anstatt wenige dicke Schichten. So können Sie je nach Bedarf die einzelnen Schichten aus- oder anziehen. Das kann wie folgt aussehen:
- „Base Layer“: Die unterste Schicht besteht aus Funktionsunterwäsche, die für den Winter geeignet ist. Sie liegt direkt am Körper an, isoliert die Körperwärme und leitet Schweiß und Feuchtigkeit nach außen.
- „Mid Layer“: In der Mitte folgen ein oder zwei Schichten, die vor Kälte schützen und isolieren sollen. Das können zum Beispiel Fleecejacken oder -pullover sein. Alternativ sind Kunstfaser-, Daunen- oder auch Softshelljacken möglich, wenn es sehr kalt ist.
- „Shell Layer“: Die äußerste Schicht schützt vor Regen, Wind und Schnee. Jacke und Hose sollten winddicht, wasserabweisend und atmungsaktiv sein. Für den Oberkörper eignen sich zum Beispiel Hardshelljacken oder körpernah geschnittene Softshelljacken. An den Beinen sind Softshellhosen, bei Bedarf ergänzt durch eine wasserdichte Regenhose, eine sinnvolle Lösung.
Wichtig:
Schuhwerk für Schnee, Glätte und Kälte
Damit Sie bei rutschigen Böden einen festen Tritt haben, ist gutes Schuhwerk unerlässlich. Wählen Sie Schuhe mit einer rutschfesten und stabilen Sohle, die auf eisigen Oberflächen ausreichend Halt geben. Außerdem sollte der Schaft über die Knöchel gehen, denn das verleiht zusätzliche Stabilität.
Ein weiteres Muss: Ihre Schuhe sollten wasserdicht sein und gut isolieren. Denn niemand kann beim Winterwandern nasse und kalte Füße gebrauchen. Für zusätzliche Wärme verwenden Sie optional dicke Socken oder warme Einlegesohlen. Hilfreich sind außerdem Gamaschen – eine Art Überzug, der Schuhe und Hose verbindet. Sie sind ein zuverlässiger Schutz, damit kein Schnee im Schuh landet.
Weitere Utensilien können das Wandern im Schnee und bei Eis erleichtern. Zum Beispiel Grödel, also eine einfache Variante des Steigeisens. Diese geben Ihnen besseren Halt auf hartem Schnee und Eis. Oder möchten Sie durch tieferen Schnee wandern? Dann sind Schneeschuhe und Wanderstöcke eine Überlegung wert.
Tipp:
Wandern im Winter mit der passenden Ausrüstung
Klären wir als nächstes, welche weitere Ausrüstung bei Ihrer Wanderung durch den Winter nicht fehlen sollte. Grundsätzlich sind Wanderstöcke mit speziellen Tellern für den Winter eine gute Idee (Diese sind größer als das klassische Pendant). Sie geben Ihnen Halt und helfen, wenn es bergauf geht.
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Unerlässlich sind ebenfalls Notfall- und Navigationsausrüstung, insbesondere:
- Erste-Hilfe-Set und Rettungsdecke
- Lawinenset (falls Sie in einem gefährdeten Gebiet wandern)
- Kompass und Karte beziehungsweise GPS-Gerät
- Handy und Powerbank
Den Sonnenschutz nicht vergessen
Auch wenn es draußen bitterkalt ist, können Sie einen Sonnenbrand bekommen. Da der Schnee die Sonnenstrahlen reflektiert, ist die UV-Strahlung sogar noch größer. Vergessen Sie daher nicht, eine hochwertige Sonnenbrille einzupacken.
Um Ihre Haut zu schützen, sollten Sie auf fetthaltige Cremes mit UV-Schutz zurückgreifen; normale Sonnencremes aus dem Sommer sind weniger geeignet. Für die Lippen nutzen Sie am besten einen fetthaltigen Lippenpflegestift mit UV-Schutz.
Lese-Tipp:
Für die richtige Verpflegung sorgen
Auf Ihrer Wandertour durch die Winterlandschaft sollte es an der richtigen Verpflegung nicht mangeln. Nehmen Sie eine Thermoskanne mit heißem Tee oder Kaffee mit, um sich von innen aufzuwärmen. Da Sie im Winter ein geringeres Durstgefühl verspüren als im Sommer, sollten Sie darauf achten, dass Sie das Trinken nicht vernachlässigen.
Gut zu wissen:
Die Tourenplanung wintergerecht gestalten
Wandern im Winter ist nicht gleich Wandern im Sommer. Grundsätzlich gilt: Überschätzen Sie sich nicht! Passen Sie die Strecke und Höhenmeter an die Winterbedingungen an und wählen Sie kürzere Strecken, die Ihrem Erfahrungslevel entsprechen. Das Winterwandern ist kräftezehrender und gleichzeitig wird es in der kalten Jahreszeit früher dunkel. Packen Sie daher für den Notfall eine Stirnlampe ein.
Pausen beim Winterwandern einlegen
Wenn Sie im Winter wandern gehen, sind mehrere kurze Pausen à maximal 10 Minuten besser als wenige lange. Der Grund: Sie kühlen schnell aus, wenn Sie zu lange Rast machen. Da es häufig an Sitzmöglichkeiten mangelt, ist es sinnvoll, ein isolierendes Sitzkissen mitzunehmen. So bleiben Sie flexibel, wenn es um die Pausenplanung geht.
Tipp:
Wandern im Winter: Vorbereitung ist alles
Ob Wandern im Schnee oder einfach nur bei kalten Temperaturen – mit der richtigen Vorbereitung machen Sie Ihre Tour zu einem besonderen Erlebnis. Wenn Ausrüstung, Kleidung und Co. stimmen, können Sie das Winterpanorama in vollen Zügen genießen, ganz ohne Frostbeulen und nasse Füße.
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