Was ist Futsal? Regeln und wichtige Fakten

Das müssen Sie zu Futsal wissen

Futsal - Ball beim Anstoß

Ein kleiner Ball sorgt für große Spielfreude – Futsal ist der schnelle und wendige Bruder vom Fußball. Doch was macht die Variante des Hallenfußballs so besonders und welche Regeln müssen Spieler beachten? Wir stellen Ihnen Futsal genauer vor – von der Entstehungsgeschichte über die aktuelle Organisation in Deutschland bis hin zur benötigten Ausstattung. Werden Sie zum Futsal-Fan oder fangen Sie gleich selbst mit dem flotten Trendsport an.

Inhalt:

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Was ist Futsal?

Futsal ist eine Variante des Hallenfußballs, die hauptsächlich auf einem kleinen Spielfeld und vorwiegend in Innenräumen gespielt wird. Der Begriff Futsal geht auf die portugiesischen und spanischen Ausdrücke für Hallenfußball (futebol de salão bzw. fútbol sala) zurück. Wie auch das Feld sind Spieleranzahl, Ball und Tore kleiner als im klassischen Fußball.

Trainer Edin Kulasic von den Futsal Löwen des TSV 1860 München fasst seine Begeisterung für Futsal so zusammen: „Futsal ist schneller, attraktiver, technischer als Fußball! Das Spielfeld ist kleiner, es gibt oft Auswechslungen und dadurch ist Futsal sehr dynamisch. Außerdem macht es einfach wahnsinnig viel Spaß!“

Das ganze Interview mit Edin Kulasic und mehr Informationen zum Futsal-Alltag des TSV 1860 München gibt es in unserem Magazin.

Für einen ersten Futsal-Eindruck können Sie den TSV 1860 München im Spiel gegen den SV Darmstadt 98 in Aktion sehen:

Was ist der Unterschied von Futsal zu Fußball?

Der größte Unterschied von Futsal zu Fußball? Alles ist ein bisschen kleiner – von der Mannschaft über das Spielfeld bis zur Spielzeit. Die wichtigsten Unterschiede in der Übersicht:

  • Teamgröße: Futsal wird normalerweise mit fünf Spielern pro Mannschaft gespielt, einschließlich des Torwarts.
  • Spielfeld und Tore: Das Spielfeld ist kleiner als ein Fußballfeld und auch die Tore sind kleiner. Um das Spielfeld befindet sich keine Bande.
  • Ball: Der Futsalball ist kleiner und hat eine geringere Sprungkraft als ein regulärer Fußball. Er kann so einfacher kontrolliert werden und bleibt am Boden. Das ist besonders für das Direktspiel von Vorteil.
  • Spieldauer: Ein typisches Futsalspiel besteht aus zwei Halbzeiten, die jeweils 20 Minuten dauern. Dazwischen findet eine 15-minütige Pause statt. Die Uhr wird angehalten, sobald der Ball außerhalb des Spiels ist oder das Spiel pausiert wird, und läuft erst wieder, wenn das Spiel fortgesetzt wird.
  • Auswechslungen: Unbegrenzte Auswechslungen sind erlaubt und Spieler können das Spiel jederzeit verlassen und betreten.
  • Schiedsrichter: Das Spiel wird von zwei Schiedsrichtern geleitet, die sich an den beiden Seitenlinien des Feldes aufhalten.

Futsal ist dynamischer als der klassische Fußball, da es ein fast kontaktloses, sehr schnelles und technisch anspruchsvolles Spiel ist. Das macht Futsal auch für Anfänger und ältere Fußballer interessant, da es das Risiko von Verletzungen durch wenig Kontaktspiel erheblich verringert.

Besonders der kleine und weniger sprunghafte Ball sorgt für die größten Unterschiede: Er fliegt nicht gegen die Decke, nahezu jeder Spieler beherrscht das gekonnte Anhalten des Balls, und es gibt weniger Fernschüsse auf das Tor.

Futsal - Spielfeld mit Tor
Ein „großer“ Unterschied von Futsal und Fußball: Das Futsal-Tor ist kleiner.

5 Freunde müsst ihr sein: Eine kurze Geschichte von Futsal

Die „Erfindung“ von Futsal liegt fast hundert Jahre zurück. Ein Jahrhundert, in dem das kleine Fußballspiel in der ganzen Welt bekannt wurde. Zu den wichtigsten Stationen zählen:

  • Ursprünge in Uruguay: Futsal hat seine Wurzeln in Montevideo, Uruguay, wo es in den 1930er Jahren von Juan Carlos Ceriani, einem Sportlehrer, erfunden wurde. Ceriani wollte eine Indoor-Version des Fußballs entwickeln. Er passte die Regeln des Fußballs an, um ein Spiel zu schaffen, das auf kleineren Feldern mit weniger Spielern gespielt werden konnte.
  • Südamerikanische Entwicklung: Das Spiel wurde schnell in Südamerika beliebt, insbesondere in Brasilien, wo es „Futebol de Salão" genannt wurde.
  • Internationale Ausbreitung: In den 1960er Jahren begann Futsal sich international zu verbreiten, zunächst in Südamerika und später in Europa und anderen Teilen der Welt.
  • Erste internationale Turniere: Die ersten internationalen Wettbewerbe fanden in den frühen 1960er Jahren statt. 1965 wurde der erste Südamerikanische Cup in São Paulo, Brasilien, ausgetragen.
  • Gründung von Verbänden: 1965 wurde der südamerikanische Futsal-Verband (Confederación Sudamericana de Fútbol de Salón) gegründet. 1971 gründete die FIFUSA (Federación Internacional de Fútbol de Salón) den ersten Weltverband für Futsal. Dieser Verband organisierte die ersten Weltmeisterschaften im Futsal.
  • FIFA-Integration: In den 1980er Jahren begann die FIFA, die internationale Dachorganisation des Fußballs, sich für Futsal zu interessieren. 1989 veranstaltete die FIFA ihre erste Futsal-Weltmeisterschaft in den Niederlanden.
  • Weiterentwicklung der Regeln: Seit seiner Einführung hat sich Futsal weiterentwickelt, einschließlich Veränderungen in Regeln und Spielstil. Die FIFA und andere Organisationen haben dazu beigetragen, das Spiel zu standardisieren und seine globale Präsenz zu erhöhen.

Futsal in Deutschland – Turniere und Mannschaften

Futsal wird in Deutschland in erster Linie durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) organisiert und geregelt. 2006 wurde der DFB-Futsal-Cup eingeführt. Er gilt als inoffizielle deutsche Meisterschaft. Daneben gibt es verschiedene Liegen und auch eine Futsal-Nationalmannschaft.

Ligen und Turniere: In Deutschland gibt es mehrere Futsal-Ligen, die auf verschiedenen Ebenen organisiert werden. Die höchste Spielklasse ist die Futsal-Bundesliga, in der seit der Saison 2021/22 der deutsche Meister unter zehn Mannschaften ausgespielt wird. Darunter gibt es Regional- und Landesligen, die von den jeweiligen Landesverbänden organisiert werden. Zudem gibt es verschiedene Pokalwettbewerbe und Turniere.

Nationalmannschaft: Der DFB unterhält eine Futsal-Nationalmannschaft, die Deutschland bei internationalen Wettbewerben vertritt. Sie wurde 2006 gegründet und gewann mit 5:3 am 30. Oktober 2016 das erste offizielle Länderspiel gegen England. Die Nationalmannschaft spielt in Qualifikationsturnieren für die Europameisterschaft und die Weltmeisterschaft. Für die Futsal- Weltmeisterschaft und -Europameisterschaft konnte sie sich zwischen 2018 und 2024 nicht qualifizieren.

Futsal-Ball mit Spielern
Durch den kleinen und weniger sprunghaften Ball wird das Futsal-Spiel besonders dynamisch.

Was sind die Futsal-Regeln?

Beim Futsal werden die Fußball-Regeln nicht einfach 1:1 übernommen – der Hallensport hat sein eigenes Regelwerk:

  • Anstoß: Der Ball wird in der Mitte des Spielfeldes platziert. Der Anstoß beginnt mit dem Signal der Schiedsrichter. Beim Anstoß müssen sich alle Spieler in der eigenen Spielhälfte befinden. Ausgenomen ist der Spieler, der den Anstoß ausführt.
  • Tore: Tore müssen aus dem Spiel heraus erzielt werden. Ein Tor kann nicht direkt von einem Anstoß, Freiwurf oder Abstoß erzielt werden.
  • Freistöße und Strafstöße: Alle Freistöße sind indirekt, mit Ausnahme derer, die wegen Fouls innerhalb des Strafraums vergeben werden. Spieler haben vier Sekunden Zeit, um den Freistoß auszuführen.
  • Torwart: Der Torhüter darf sich über das ganze Feld frei bewegen. Er darf den Ball mit den Händen innerhalb des eigenen Strafraums berühren. Nachdem der Ball vom Torwart kontrolliert wurde, muss er innerhalb von vier Sekunden freigegeben werden. Der Torwart darf den Ball nicht mit den Händen berühren, wenn er von einem Mitspieler absichtlich zurückgespielt wurde.
  • Einwürfe und Ecken: Einwürfe und Ecken werden als Kicks und nicht als Würfe ausgeführt.
  • Akkumulierte Fouls: Jedes Team darf bis zu fünf Fouls pro Halbzeit begehen, ohne direkte Konsequenzen. Beim sechsten Foul und jedem weiteren Foul in der gleichen Halbzeit wird ein Strafstoß vom zweiten Strafstoßpunkt verhängt.
  • Auswechseln: Während der Spielzeit dürfen bis zu neun weitere Spieler eingesetzt werden. Sie können beliebig oft ein- oder ausgewechselt werden, auch während der laufenden Partie.
  • Auszeit: In jeder Spielhälfte kann jedes Team eine einminütige Auszeit beanspruchen. Diese ist ausschließlich bei Ballbesitz des eigenen Teams möglich und muss beim Zeitnehmer angemeldet werden. Ein ungenutztes Time-out aus der ersten Halbzeit kann nicht in die zweite Halbzeit übertragen werden.

Die passende Ausstattung für Futsal

Sie wollen mit Futsal starten? Dann benötigen Sie noch die richtige Ausstattung:

  • Futsal-Schuhe: Diese Schuhe sind speziell für die Nutzung auf Hallenböden konzipiert. Sie haben eine flache Sohle mit gutem Grip, um auf glatten Oberflächen Halt zu finden und schnelle Bewegungen zu ermöglichen.
  • Futsalball: Ein Futsalball ist kleiner und schwerer als ein regulärer Fußball. Er prallt weniger stark ab, was das Spiel auf kleinem Raum erleichtert und die Ballkontrolle verbessert.
  • Sportkleidung: Leichte und atmungsaktive Sportkleidung, die Bewegungsfreiheit bietet, ist essenziell. Dazu gehören Trikot, Shorts und Stutzen. Manche Teams oder Ligen haben spezifische Trikotsätze.
  • Schienbeinschoner: Obwohl Futsal ein weniger körperbetontes Spiel ist, sind Schienbeinschoner wichtig zum Schutz vor Verletzungen durch unbeabsichtigte Tritte oder Zusammenstöße.
  • Torwart-Ausrüstung: Der Torwart trägt spezielle Handschuhe für besseren Grip und Schutz sowie gegebenenfalls gepolsterte Kleidung, um Verletzungen beim Hechten und Fallen zu minimieren.
  • Trinkflasche: Aufgrund der hohen Intensität und Geschwindigkeit des Spiels ist es wichtig, genug Wasser zu trinken.
  • Knieschützer und Ellenbogenprotektoren: Für Torhüter oder Spieler, die zusätzlichen Schutz wünschen.
  • Kompressionskleidung: Kann helfen, die Muskeln warm und leistungsfähig zu halten und die Erholungszeit zu verkürzen.

Tipp:

Im owayo-Shop können Sie einfach und schnell Ihre individuellen Futsal-Trikots designen. Auch finden Sie weitere Fußball-Ausrüstung, wie Fußballhosen, Strumpfstutzen oder Sportsocken für Männern und Frauen.

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Ob mit dem Trikot Ihrer Lieblings-Futsalmannschaft im Zuschauerbereich oder auf dem Spielfeld – Ihrem neuen Hobby als Futsal-Fan oder Futsal-Spieler steht nichts mehr im Weg. Da sich Futsal und Fußball zwar unterscheiden, aber Überschneidungen bieten, finden Sie in unserem Magazin viele passenden Fußball-Tipps und Infos, die sich auch für das Futsal-Training eignen:

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