Fahrrad fahren mit dem Hund

So gewöhnen Sie Ihren Hund an das Radfahren

Fahrradfahren mit Hund

Es ist einfach, macht Spaß und es hält fit – Fahrradfahren ist eine der beliebtesten Beschäftigung der Deutschen. Warum also nicht auch mit Ihrem treuen Begleiter? Wir erklären Ihnen, welche Hunde zum Fahrrad fahren geeignet sind, wie schnell und weit Sie mit Ihrem Vierbeiner unterwegs sein können und wie Sie Ihren Hund an das Fahrrad gewöhnen.

Das Fahrrad ist für 40% der Deutschen ein täglicher Begleiter. Wieso also nicht Drahtesel und Hund gleichzeitig ausführen? Damit der Fahrradausflug zu einem schönen Erlebnis für Mensch und Tier wird, gibt es einiges zu beachten. Wir haben für Sie das Wichtigste zusammengefasst:

Ist das Fahrradfahren mit Hund im Straßenverkehr verboten?

Hund am Fahrrad im Straßenverkehr
Fahrradfahren im Straßenverkehr mit Hund ist erlaubt.

Nein, das Fahrradfahren mit Hund im Straßenverkehr ist in Deutschland nicht verboten, solange Sie Ihren Hund sicher im Straßenverkehr führen und die Leinenpflicht Ihres Bundeslandes beachten. Grundsätzlich ist es jedoch zu empfehlen, nicht zu viel im Straßenverkehr unterwegs zu sein, sondern auch auf weicheren Böden zu fahren, um die Gelenke Ihres Hundes zu schonen.

In der Schweiz ist das das Mitführen eines Hundes an der Leine grundsätzlich erlaubt. Jedoch dürfen nur erwachsene Radfahrer mit der "gebotenen Vorsicht einen Hunde an der Leine führen".
In Österreich ist das Radfahren mit Hund sowohl mit Leine als auch am Fahrrad angehängt nicht erlaubt. Die Straßenverkehrsordnung § 99 Abs. 3 lit. f verbietet dies.

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Übrigens: Der § 28 Tiere der Straßenverkehrs-Ordnung regelt, welche Tiere im Straßenverkehr erlaubt sind. Radfahren mit Hund ist erlaubt:

„Haus- und Stalltiere, die den Verkehr gefährden können, sind von der Straße fernzuhalten. Sie sind dort nur zugelassen, wenn sie von geeigneten Personen begleitet sind, die ausreichend auf sie einwirken können. Es ist verboten, Tiere von Kraftfahrzeugen aus zu führen. Von Fahrrädern aus dürfen nur Hunde geführt werden.“

Ab wann kann ich mit meinem Hund Fahrrad fahren?

Hund im Fahrradanhänger
Für junge und alte Hunde gilt: fahren lassen.

Sie sollten mit Ihrem Hund erst dann Fahrrad fahren, wenn er die Wachstumsphase abgeschlossen hat und die Knochen gehärtet sind. Das ist ungefähr im Alter von 1,5 Jahren der Fall. Mit jüngeren Hunden sollten Sie nicht Fahrrad fahren, da ihre Gelenke sehr anfällig für Verletzungen sind.

Auch bei Senioren sollten Sie aufpassen. Fragen Sie am besten bei Ihrem Tierarzt nach, ob Ihr älterer Hund noch fit genug ist, um neben dem Fahrrad zu laufen.

Welche Größe sollte mein Hund für das Fahrradfahren haben?

Es gibt keine perfekte Größe des Hundes zum Fahrradfahren. Dennoch sollten Sie beachten: Sehr große Hunde haben oftmals Probleme mit den Gelenken, die durch das schnelle Fahrradfahren verschlimmert werden können. Insbesondere das Fahren auf hartem Untergrund sollten Sie daher vermeiden und lieber auf weicheren Böden, zum Beispiel auf Feldwegen mit Grünstreifen, fahren.

Bei kleinen Hunden sollten Sie darauf achten, dass Sie nicht zu schnell unterwegs sind. Mit ihren kurzen Beinen ist das Rennen für sie deutlich anstrengender als für große Hunde. Fahren Sie daher mit kleinen Hunden lieber kürzere Strecken.

Welche Hunde eignen sich als Radbegleithund?

Mountainbike fahren mit Hund
Je athletischer und ausdauernder der Hund, desto schneller und weiter können Sie fahren.

Nicht jede Rasse eignet sich als Radbegleithund. Wollen Sie längere Strecken fahren? Dann brauchen Sie eine ausdauernde Rasse wie Huskys, Border Collies oder Jagdhunde. Windhunde dagegen wurden für kurze Strecken mit hoher Geschwindigkeit gezüchtet, sodass ihr Körperbau nicht für längere Strecken bei gleichbleibendem Tempo geeignet ist. Ein paar kurze Sprints wissen Windhunde jedoch zu schätzen.

Massige Rassen oder Rassen mit kurzen Beinen wie Bernhardiner oder Möpse eignen sich nicht, um mit Ihnen Fahrrad zu fahren. Insbesondere Rassen, die zu Atemschwierigkeiten neigen, sollten Sie mit dem Fahrradfahren nicht überfordern.

Neben dem Körperbau der einzelnen Rassen spielt auch der Charakter jedes einzelnen Hundes eine Rolle. Zum Fahrradfahren sollte Ihr Hund nicht schreckhaft oder ängstlich sein. Zieht Ihr Hund nämlich bei hoher Geschwindigkeit ruckartig an der Leine, weil er sich erschreckt hat, können Sie und Ihr Hund sich verletzten.

Wie lange und weit kann ich mit meinem Hund Fahrrad fahren?

Husky am Fahrrad
Ein Alaskan Husky kann in der Regel 50 km bei einer Geschwindigkeit von 32 km/h laufen.

Wenn Sie Ihren Hund erst an das Fahrradfahren gewöhnen, ist es am besten, wenn Sie zunächst kürzere Strecken fahren. Beobachten Sie Ihren Hund genau und steigern Sie sich langsam. Behalten Sie dabei auch immer das Wetter im Blick. An wärmeren Tagen sollte es besser nur eine sehr kurze Strecke sein.

Wie schnell kann ich mit meinem Hund Fahrrad fahren?

Wie schnell Sie mit Ihrem Hund Fahrrad fahren können, ist wie bei der Strecke von der Fitness Ihres Hundes abhängig. Steigern Sie sich langsam und beachten Sie Alter, Rasse und individuelle Kondition Ihres Hundes.

Übrigens: Ein Greyhound, der zu den Windhunden zählt, kann bis zu 70 km/h schnell laufen. Bei sogenannten Mopsrennen haben es schon manche Vertreter der kurzbeinigen Rasse auf 30 km/h gebracht. Auf längeren Strecken können sowohl Windhunde als auch Möpse diese Geschwindigkeiten jedoch nicht halten.

Bei welchem Wetter kann ich mit meinem Hund Fahrrad fahren?

Fahrrad fahren mit Hund im Herbst
Bei kühlem Wetter kommen Zwei- und Vierbeiner weniger ins Schwitzen.

Schon bei warmem Wetter ab 20 °C sollten Sie auf übermäßigen Sport mit Ihrem Hund verzichten. Denn Hunde regulieren ihre Körperwärme lediglich durch das Hecheln, sodass sie schnell überhitzen. Hechelt Ihr Hund sehr stark, sollten Sie unbedingt Pause machen. Da sich Asphalt schnell aufheizt, sollten Sie zudem die Pfotenballen zwischendurch kontrollieren und anschließend pflegen, damit keine Risse oder Verbrennungen entstehen.

Wenn Sie mit Ihrem Hund Rad fahren, ist es außerdem wichtig, dass Sie immer genug Wasser für Ihren Vierbeiner dabeihaben. So kann er sich abkühlen.

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Wie gewöhne ich meinen Hund an das Fahrradfahren?

Damit Ihr Hund nicht am Fahrrad hochspringt oder zu stark zieht, gewöhnen Sie ihn idealerweise schrittweise an das Fahrrad. Am besten läuft Ihr Hund schon vor der ersten Radtour gut an der Leine und hört auf Ihre Kommandos, sodass Sie dieses Verhalten auf die Situation mit dem Fahrrad übertragen können.

Hund Fahrrad fahren beibringen
Fahren Sie mit Ihrem Hund erstmal langsam und auf freier Strecke Fahrrad.

So gewöhnen Sie Ihren Hund an das Fahrrad:

  • Gehen Sie mit Ihrem Hund und dem Fahrrad spazieren.
    Im ersten Schritt sollten Sie zunächst mit Ihrem Fahrrad und Ihrem Hund spazieren gehen. Achten Sie dabei darauf, dass Ihr Hund von Beginn auf der richtigen Seite (rechts) läuft. Links von sich schieben Sie dann Ihr Fahrrad.
    Laufen Sie auch Kurven, sodass Ihr Hund sich daran gewöhnt, dass sich das Rad auf ihn zu- oder von ihm wegbewegt. Bringen Sie ihm dabei von Anfang an die Kommandos „Links“ und „Rechts“ bei, damit Ihr Hund weiß, dass sich die Richtung ändert und er reagieren kann.
    Wenn Ihr Hund vorausläuft, schneiden Sie ihm mit dem Lenker den Weg nach vorne ab. So lernt er, auf derselben Höhe mit dem Fahrrad zu bleiben.
  • Benutzen Sie Ihr Fahrrad als Roller.
    Im nächsten Schritt können Sie das Tempo erhöhen. Nutzen Sie dazu Ihr Fahrrad wie einen Roller. So haben Sie die Möglichkeit abzuspringen, falls Ihr Hund plötzlich stark an der Leine zieht.
  • Fahren Sie auf freier Fläche Fahrrad.
    Wenn Sie die vorherigen Schritte ausreichend geübt haben, ist es an der Zeit, wirklich Fahrrad zu fahren. Probieren Sie das am besten zunächst auf einer großen freien Fläche wie einem Parkplatz oder einem Hof aus. Dort haben Sie die Möglichkeit auch einmal einen Bogen zu fahren und Ihren Hund abzubremsen, wenn er vorschnellt. Außerdem müssen Sie dann nicht noch zusätzlich auf den Straßenverkehr achten und können sich ganz auf Ihren Hund konzentrieren.
  • Fahren Sie mit Ihrem Hund im Straßenverkehr.
    Läuft Ihr Hund gut neben dem Fahrrad, können Sie sich in den Straßenverkehr wagen. Am besten fahren sie erstmal ein paar wenig belebte Straßen entlang und steigern sich langsam.

Welche Ausrüstung brauche ich, um mit meinem Hund Fahrrad zu fahren?

Um sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein, brauchen Sie eine bestimmte Ausrüstung für Ihren Hund und Ihr Fahrrad. Wir haben das Wichtigste für Sie zusammengefasst.

Leine

Fahrrad fahren mit Hund an der Leine
Halten Sie die Leine locker, damit Sie im Notfall loslassen können.

In Gebieten, in denen Leinenpflicht herrscht, brauchen Sie eine Leine, wenn Sie mit Ihrem Hund Fahrrad fahren. Halten Sie die Leine am besten locker, sodass Sie sie im Notfall loslassen können. Sie sollten sie auf keinen Fall an den Lenker binden oder um die Hand wickeln, da Sie stürzen können, sobald Ihr Hund an der Leine zieht, zum Beispiel, weil er sich erschreckt.

Hundegeschirr

Ob Sie den Hund am Halsband oder am Geschirr führen sollten, darüber scheiden sich die Geister. Beim Fahrradfahren hat das Hundegeschirr jedoch einige Vorteile. Zum einen schont ein Geschirr Halswirbelsäule, -muskulatur und Kehlkopf und zum anderen können Sie Ihren Hund durch den langen Rückensteg besser festhalten. Das bietet mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

GPS-Tracker für Hunde

Wenn Sie mit Ihrem Hund Fahrrad fahren, sollten Sie auch auf den Notfall vorbereitet sein. Falls Ihr Hund sich erschreckt und wegläuft, können Sie ihn mit einem GPS-Tracker in Echtzeit orten.

Wasser und Napf

Besonders an wärmeren Tagen und wenn Sie eine längere Strecke planen, sollten Sie unbedingt Wasser für Ihren Vierbeiner einpacken. Mit Wasserpausen beugen Sie einem Hitzschlag vor und Ihr Hund hat weiterhin Spaß an der Fahrradtour. Wenn Sie das erste Mal mit Fahrrad und Hund unterwegs sind, können auch Leckerli und Snacks hilfreich sein.

Übrigens: Die praktischen Trinkflaschen von owayo können Sie bequem an Ihrem Fahrrad befestigen. So bleiben Sie und Ihr Hund ausreichend hydriert.

Trinkflasche Aquator

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Fahrradhalter

Mit einem Fahrradhalter, auch Sprinter genannt, hat Ihr Hund immer ausreichend Abstand zu Ihrem Fahrrad. Schnelle, ruckartige Bewegungen des Hundes gleichen die meisten Modelle aus.

Das Haustiermagazin hat verschiedene Fahrradhalterungen für Hunde getestet.

Hundekorb

Hund im Fahrradkorb
Fahrradkörbe eignen sich am besten für kleine Hunde mit wenig Kondition.

Sie wollen mit Ihrem kleinen Hund Fahrrad fahren? Dann ist es ideal, wenn Sie einen Hundekorb an Ihrem Fahrrad angebracht haben. Wenn Ihr Vierbeiner außer Puste ist, kann er sich in dem Hundekorb erholen.

Fahrradanhänger

Statt eines Hundekorbs können Sie auch einen Fahrradanhänger nutzen. Ein Fahrradanhänger bietet sich auch für größere und ältere Hunde an, die nicht mehr die komplette Strecke mitlaufen können. Genau wie beim Radfahren mit Hund benötigen Sie jedoch ausreichend Eingewöhnungszeit, damit sich Ihr Hund im Anhänger wohl fühlt. Ziel ist es, dass der Hund freiwillig einsteigt und auch bei Ruckeln angstfrei im Anhänger sitzen bleibt. Planen Sie daher Trainingszeit ein, in der Ihr Hund Stück für Stück den Anhänger und die Fahrtbewegungen kennenlernt.

So ist Fahrrad fahren entspannt für Hund und Halter

Pause im Grünen mit Hund und Fahrrad
Machen Sie Pausen, wann immer Ihr Hund sie braucht.

Damit das Radfahren mit Hund zum Vergnügen wird, sollten Sie immer die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes im Blick behalten und Ihn nicht überfordern. Gewöhnen Sie Ihren Hund am besten schrittweise an das Fahrradfahren und starten Sie zunächst mit einem Spaziergang, auf dem Sie Ihr Zweirad schieben. Bringen Sie ihm außerdem notwendige Kommandos wie Links und Rechts bei und halten Sie die Leine locker, um für Ihre Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen.

Egal ob mit oder ohne Hund – für Ihre Sicherheit im Straßenverkehr ist außerdem das richtige Fahrrad entscheidend. In unserem Artikel Bikefitting: Die richtige Rahmengröße und effizienteste Sitzposition finden erfahren Sie daher alles über die richtige Größe und wie Ihre Haltung das Radfahren beeinflusst. Sind Sie sich noch nicht sicher, welches Fahrradmodell es sein soll? Dann empfehlen wir Ihnen außerdem, einen Blick in unseren Artikel Welches Rennrad passt zu mir? oder 5 Mountainbike-Arten einfach erklärt zu werfen.

Falls Sie mit Ihrem Hund nicht nur Radfahren, sondern auch Joggen wollen, finden Sie dazu nützliche Tipps im Beitrag „Joggen mit Hund: Das rät die Tiermedizinerin“.

Wir wünschen Ihnen erlebnisreiche und sichere Fahrradtouren mit Ihrem Vierbeiner.

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