Dart-Mentaltraining: 9 Übungen

So behalten Sie beim Darts einen kühlen Kopf

Drei Dartpfeile stecken im Bullseye

Im Darts sind Talent und Können nicht alles. Ebenso wichtig ist die mentale Stärke. Sie entscheidet in Drucksituationen darüber, wer ein Match gewinnt. Wie zeigen Ihnen in diesem Artikel neun Übungen für ein effektives Dart-Mentaltraining. Außerdem erklären wir, warum die Psyche beim Darts so wichtig ist und wann ein Mentaltraining für Dartspieler sinnvoll ist.

Inhalt:

Anzeige

Darum ist Mentaltraining beim Darts so wichtig

Dart ist Präzisionsarbeit – nur wenige Millimeter können über Sieg und Niederlage entscheiden. Es heißt sogar, dass der Erfolg im Darts zu über 50 Prozent vom Kopf abhängt. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der mentale Bereich für Dartspieler von enormer Bedeutung ist.

Ein Dart-Mentaltraining hilft dabei, unter Druck die volle Leistung abzurufen und mentale Stärke aufzubauen. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine einmalige Übung, sondern vielmehr um einen langfristigen Prozess. Bleiben Sie also am Ball und holen Sie das Beste aus Ihrem Dart-Spiel heraus!

Lese-Tipp:

Sie möchten nicht nur Ihre mentalen, sondern auch Ihre technischen Fähigkeiten trainieren? Dann werfen Sie einen Blick in unseren Artikel „Die 9 beliebtesten Dart-Spielvarianten“ und lassen Sie sich für Ihr nächstes Training inspirieren. Wie Sie generell Ihre mentalen Fähigkeiten verbessern, erfahren Sie in unserem Artikel „Mentale Stärke trainieren: Tipps für Sportler“.

Welchen Einfluss hat die Psyche beim Darts?

Die mentale Stärke ist im Darts ein entscheidender Faktor. Vor allem, wenn Spieler etwa dasselbe Leistungsniveau haben, kann eine starke Psyche den Ausschlag zum Sieg geben. Doch was genau passiert im Gehirn während des Spiels?

In einem Dart-Match befinden sich Spieler in einer Drucksituation und stehen unter starkem Stress. Das Gehirn nimmt dies als eine Gefahrensituation wahr und schüttet Stresshormone aus – ein uralter Mechanismus, der in unserer Natur verankert ist. In Folge steigen der Puls und Blutdruck, das Blut fließt vermehrt in die Muskeln und diese spannen sich an (verkrampfen). Es versteht sich von selbst, dass diese Faktoren in einem Dart-Match, in dem es um millimetergenaues Treffen geht, nicht förderlich sind.

Gut zu wissen:

Für unsere Vorfahren waren diese Mechanismen überlebenswichtig, denn dadurch waren sie in Gefahrenlagen zu Höchstleistungen bereit – beispielsweise, wenn sie einem gefährlichen Tier gegenüberstanden.

Ein zweiter Mechanismus führt ebenfalls dazu, dass der Kopf Dartspielern manchmal einen Streich spielt: die sogenannte selbsterfüllende Prophezeiung. Diese steht und fällt mit Gedanken: Schon vor dem Wurf durchdenkt der Spieler mögliche Szenarien und sabotiert sich damit unterbewusst selbst. Nicht selten gehen diese gedanklichen Vorhersagen dann tatsächlich in Erfüllung – ganz nach dem Motto: „Bitte lass mich jetzt nicht diesen Dart verfehlen“.

Viele Pfeile, die außerhalb der Dartscheibe gelandet sind
Bestimmte Mechanismen im Gehirn können dafür sorgen, dass bei Dartspielern in extremen Drucksituationen gar nichts mehr gelingt.

Exkurs: Was bedeutet Dartitis?

Die sogenannte Dartkrankheit „Dartitis“ beschreibt einen Zustand, in dem Dartspieler nicht mehr in der Lage sind, den Pfeil zur richtigen Zeit loszulassen. Die Ursache liegt in der Psyche: Befinden sich Spieler unter außergewöhnlichem Druck, zeigen sich oft erste Anzeichen der Krankheit. Sie verlieren die Kontrolle über die eigenen Hände, verkrampfen und lassen den Pfeil im falschen Moment los.

Kommt es öfter zu dieser Art von Aussetzern, dann sinkt das Selbstvertrauen, die Angst vor dem Scheitern wächst und ein schleichender Teufelskreis beginnt. Im schlimmsten Fall treffen Spieler, die von der Dartkrankheit betroffen sind, nicht einmal mehr die Dartscheibe.

Dart-Mentaltraining – Nur für Profis?

Unter den Profis im Dartsport sind mentale Trainer inzwischen an der Tagesordnung. Kein Wunder, denn die Drucksituationen, in denen sich die Spieler befinden, sind immens. Das bedeutet allerdings nicht, dass Mentaltraining im Darts nur für Profis sinnvoll ist. Auch als Hobbyspieler können Ihnen gezielte Übungen helfen, um Ihre mentale Stärke zu trainieren und im entscheidenden Moment einen kühlen Kopf zu behalten.

Gut zu wissen:

Insbesondere Dart-Hobbyspieler, die in einem Verein aktiv sind und regelmäßig in Wettkämpfen antreten, können mit Dart-Mentaltraining ihre Leistung verbessern und ihr volles Potenzial entfalten.

Mentaltraining für Dartspieler: 9 Übungen

Im Folgenden stellen wir Ihnen neun Übungen vor, die Sie vor, während oder nach dem Spiel anwenden können, um Ihre mentale Stärke zu trainieren – egal, ob als Profi oder als Hobbyspieler.

Vor dem Spiel

Beginnen wir mit einigen Übungen des Mentaltrainings im Darts, die sich im Zuge der Vorbereitung auf ein Spiel eignen.

Simulation

Dieses Mentaltraining ist ein Klassiker für alle Dartspieler, die nachhaltig mentale Stärke aufbauen möchten. Es geht darum, herausfordernde Spielsituationen gedanklich zu simulieren. Der Effekt: Je öfter Sie die Übung wiederholen, desto besser werden Sie sich an die Drucksituation gewöhnen – es kommt zu einem Abnutzungseffekt und im realen Match fällt es nach und nach leichter, mit Stress umzugehen.

    So geht’s:

  • Simulieren Sie die Drucksituation so konkret wie möglich in Ihren Gedanken.
  • Versetzen Sie sich intensiv in die Lage hinein, sodass Sie das Gefühl von Stress spüren.
  • Stellen Sie sich nun vor, wie Sie die Würfe erfolgreich und souverän meistern.
Mann meditiert auf Bett
Das Simulieren und Visualisieren von Wettkampfsituationen fällt leichter, wenn Sie die Augen schließen.

Visualisierung

Die sogenannte Visualisierung basiert auf einem ähnlichen Prinzip. Hierbei visualisieren Sie jeden Abschnitt eines Wurfs bis ins kleinste Detail: Der Weg zum Oche, die Wurfbewegung, das Gefühl von Selbstvertrauen und das positive Empfinden, wenn der Wurf gelungen ist. Verbildlichen Sie jeden Moment der Szene möglichst genau in Ihrem Kopf und wiederholen Sie dies regelmäßig (je drei bis fünf Minuten). Nach einiger Zeit automatisieren sich die Abläufe und Ihr Körper wird auch in den realen Situationen die visualisierten positiven Gefühle abrufen können.

Tipp:

Eine weitere Methode hilft Ihnen, eine bessere Einstellung in stressigen Wettkampfsituationen einzunehmen: Denken Sie das Szenario zu Ende! Oft hören unsere Gedanken an einem Punkt auf, der vermeintlich den „Worst Case“ bedeutet. Beispiele: Sie schaffen das Finish nicht, verlieren das Match etc. Denken Sie nun weiter: Was sind die realistischen Konsequenzen und ist die Bewertung der Situation angemessen? Meist zeigt sich schnell, dass die Folgen gar nicht so schlimm sind und die subjektiv als gefährlich empfundene Lage verliert ihre Bedrohlichkeit.

Stress abbauen

Durch verschiedene Methoden können Dartspieler im Vorfeld eines Wettkampfes ihren Stress abbauen, bevor dieser sich anstaut. Zum Beispiel helfen ausreichend Schlaf und sportliche Aktivität dabei, die Stresshormone im eigenen Körper zu reduzieren. Ob Yoga oder Joggen – wie genau die körperliche Anstrengung aussieht, ist jedem Spieler selbst überlassen. Weitere Möglichkeiten, um zur Ruhe zu kommen, sind Meditationstechniken oder autogenes Training. Diese können sehr effektiv sein, benötigen allerdings auch viel Zeit.

Anzeige

Erfahrungen sammeln

Übung macht den Meister – auch im Darts. Je öfter Sie sich in Wettkampfsituationen begeben, desto besser können Sie dem Druck standhalten. Mit der Zeit setzt ein Gewöhnungseffekt ein und der empfundene Stress wird mehr und mehr zur Normalität. Nehmen Sie darüber hinaus auch das Training ernst und üben Sie nicht nur reichlich, sondern auch mit voller Konzentration. Ziel ist es, die Bewegungsabläufe zu verinnerlichen und zu automatisieren – das klappt nur mit ausreichendem Training.

Tipp:

Zusätzlich können Sie bewusst Drucksituationen in Ihr Training einbauen, zum Beispiel durch Übungsmatches oder indem Sie sich selbst Konsequenzen setzen („Wenn ich XY nicht schaffe, muss ich XY tun“).

Während des Spiels

Die Hände schwitzen, die Beine zittern und im Kopf gehen die Gedanken rauf und runter – all diese Dinge wünscht sich niemand während eines Dart-Matches. Vielmehr sind eine ruhige Hand und volle Konzentration gefragt. Die folgenden drei Übungen helfen Ihnen, während eines Spiels die Nerven zu behalten.

Übrigens:

Unmittelbar vor einem Turnier ist der Aufbau von festen Routinen empfehlenswert. Der Grund: Durch Gewohnheiten erhalten Sie das Gefühl von Kontrolle und Sicherheit, was sich im Umkehrschluss positiv auf das Stresslevel auswirkt. So können Sie beispielsweise am Turniertag einem festen Tagesablauf folgen oder immer das gleiche Outfit tragen.
Frau schneidet Obst für Smoothie
Eine feste Routine gibt Ihnen am Turniertag ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit.

Atmung

Erst einmal tief durchatmen – hinter dieser Aussage steckt viel Wahrheit. Die Atmung ist ein wertvolles Instrument, um während des Matches für mehr Entspannung zu sorgen. Wichtig ist, dass Sie gleichmäßig und ruhig atmen. Nehmen Sie tiefe Atemzüge aus dem unteren Teil des Bauches (Zwerchfellatmung). Diese Art der Atmung kann Stress reduzieren und Ihren Körper zur Ruhe bringen. Die Brustatmung dagegen ist kontraproduktiv, denn hierbei atmen Sie flach und nur der obere Teil der Lunge wird mit Luft gefüllt – das kann zu erhöhtem Stress führen.

Kaugummi kauen

Eine scheinbar banale, aber ebenso wirksame Methode ist das Kauen von Kaugummi oder das Lutschen eines Bonbons, denn das hilft beim Entkrampfen. Die Erklärung dahinter ist ganz einfach: Ihr Körper denkt, dass er Nahrung bekommt und das wiederum löst automatisch ein Gefühl von Entspannung aus.

Gedanken lenken

Wie bereits erwähnt, haben die Gedanken einen erheblichen Einfluss auf die mentale Stabilität von Dartspielern. Einfach alle Gedanken auszublenden ist allerdings in der Praxis kaum umsetzbar. Stattdessen können Sie Ihre Gedanken gezielt in eine andere Richtung lenken. Denken Sie sich eine beliebige Phrase aus, die Sie in Gedanken immer wiederholen. Bei der Wahl Ihres „Mantras“ sind Sie völlig frei, zum Beispiel „Sonnenuntergang“, „Seifenblase“ und so weiter.

Der Effekt:

Durch diesen Trick konzentriert sich Ihr Gehirn auf den Text und Sie verhindern, dass Ihre Gedanken abschweifen. Wichtig: Setzen Sie diese Methode vor allem bei herausfordernden Darts ein, die in Ihrem Körper großen Stress auslösen.

Nach dem Spiel

Oft heißt es: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Dementsprechend hört Ihr Dart-Mentaltraining nach einem Wettkampf nicht auf. Die folgenden Übungen zeigen Ihnen, wie Sie auch nach dem Match an Ihrer mentalen Stärke arbeiten können.

Bewusstes Abschalten

Gerade, wenn ein Wettkampf nicht optimal ausgegangen ist, fällt es im Nachhinein oft schwer, die eigenen Gedanken zu beruhigen. Umso wichtiger ist es, die negativen Gedankenspiralen so schnell wie möglich aufzubrechen. Ärgern Sie sich einmal richtig und wechseln Sie dann in den Erholungsmodus. Tun Sie bewusst etwas, dass Ihnen beim Abschalten hilft. Wenn sich die Emotionen nach einigen Tagen beruhigt haben, können Sie eine sachliche Analyse Ihres Spiels vornehmen.

Mann liegt auf Sessel und hört Musik
Sie sind unzufrieden mit Ihrer Leistung? Gerade dann ist das Abschalten wichtig, damit sich negative Emotionen nicht manifestieren.

Tagebuch

Das Schreiben eines Tagebuchs kann Ihnen nach dem Turnier helfen, um die eigenen Gedanken und Gefühle effektiver zu verarbeiten – sowohl bei einem schlechten als auch bei einem guten Ergebnis. Schreiben Sie auf, wie Sie die Spiele empfunden haben, was passiert ist und so weiter. Durch diesen Prozess wandern die Gedanken förmlich aus dem Kopf auf das Papier und es fällt Ihnen leichter, sie loszulassen.

Dart-Mentaltraining: Die Basis für erfolgreiche Dartspieler

Fakt ist: Wenn Sie regelmäßig ein Dart-Mentaltraining durchführen, verbessern Sie nicht nur Ihre mentale Stärke, sondern holen auch das Beste aus Ihren Fähigkeiten heraus. Denn durch eine starke Psyche können Sie im entscheidenden Moment Ihre beste Leistung abrufen. Starten Sie gleich Ihr Mentaltraining für Dartspieler und blicken Sie den nächsten Matches gelassen entgegen.

Sie möchten mehr zum Thema Dart erfahren? Dann werfen Sie einen Blick in unser Magazin und informieren Sie sich zum Beispiel über die Grundregeln im Dartsport, die wichtigsten Dart-Begriffe und die Geschichte des Darts. Oder fehlt Ihnen noch das perfekte Outfit für Ihr nächstes Spiel? In unserem Shop finden Sie eine große Auswahl an Dartkleidung, die Sie mit dem 3D-Konfigurator ganz nach Ihren persönlichen Vorlieben gestalten können.

Darttrikots F3 Basic

Zum Darttrikot >>

Darttrikots mit Brusttasche FCP5 Pro

Zum Darttrikot >>

Bildnachweis: Titelbild: Dmitry Rukhlenko/stock.adobe.com; Bild 2: fotomek/stock.adobe.com; Bild 3: ViDi Studio/stock.adobe.com; Bild 4: Drazen/stock.adobe.com; Bild 5: Pixel-Shot/stock.adobe.com